Wettenbergs Bürgermeister zu Besuch bei Softplan Informatik

Bürgermeister Thomas Brunner besichtigte am 13. März die Softplan Informatik GmbH, eines der nach eigenen Angaben führenden deutschen Systemhäuser für kommunale Geografische Informationssysteme. Geschäftsführer Jörg Tieben und Marketingbereichsleiter Ingolf Weidl führten den Bürgermeister durch die Entwicklungs-, Support- und Schulungsräume des in Launsbach beheimateten Unternehmens. Im Serverraum freute sich Brunner darüber, endlich auch mal physisch den Ort des GIS-Projekts der Gemeinde Wettenberg kennenzulernen.
 
Die im Jahr 1991 gegründete GIS-Schmiede beschäftigt heute im Unternehmensverbund mehr als 60 Mitarbeiter aus den Bereichen Geoinformatik, Geodatenmanagement, Geodäsie, Geografie, Bauwesen und Informatik. Sie ist darüber hinaus Ausbildungsbetrieb für den Beruf des Fachinformatikers. Mittlerweile unterstützt das Unternehmen mehr als 1300 Kunden bundesweit bei der Dokumentation und Verwaltung von Geodaten. Es handelt sich dabei in erster Linie um Kommunen - so auch die Gemeinde Wettenberg - ,kommunale Betriebe, Ingenieurbüros und Energieversorger.
 
Im Anschluss an die Führung stellte Tieben dem Bürgermeister neue Funktionen des hauseigenen Geografischen Informationssystems (GIS) INGRADA web vor. „Es ist so, dass die Kommunen permanent neue Anforderungen an uns heran tragen. Akut in Hessen geht es dabei sehr häufig um das Thema Beiträge und Gebühren, und darum, wie sich diese Anforderungen mit dem GIS umsetzen lassen.“
 
In diesem Zusammenhang hat die Softplan Informatik ein neues Werkzeug für INGRADA web entwickelt, den sogenannten Applikationsdesigner. Damit werde der Anwender in die Lage versetzt, für eigene Belange ohne zusätzlichen Programmieraufwand ein individuelles Datenmodell zu definieren. Mit diesem könne er dann beispielsweise laufende und investive Maßnahmen verwalten und entsprechend den Anforderungen attribuieren, erläuterte Tieben. „Das eröffnet der Kommune künftig mehr Möglichkeiten, Verwaltungsprozesse flexibel mit dem GIS abzuwickeln ohne finanziell zu stark belastet zu werden.“  
 
Im Gespräch tauschten sich Bürgermeister Brunner und Geschäftsführer Tieben angeregt über weitere Potenziale Geografischer Informationssysteme aus. So unterstützt die Softplan Informatik aktuell etwa den Landkreis und dessen Kommunen dabei, die Bebauungspläne kreisweit verfügbar ins GIS zu bekommen -eine Initiative, die laut Tieben im Zuge von GDI (Geodateninfrastruktur) und INSPIRE vielleicht sogar förderfähig sein könnte. Brunner bestätigte den Nachholbedarf und warf ein, dass es in der Tat viele GIS-Baustellen gebe.
 
Erst kürzlich habe die Gemeinde etwa ein Ingenieurbüro mit der dreidimensionalen Straßenzustandserfassung beauftragt. Dazu werden die Straßen dann wohl schon bald mit einem entsprechenden Spezialfahrzeug befahren werden, stellte der Bürgermeister in Aussicht. Vor allem zeigte er sich aber gespannt darauf, welche zusätzlichen Informationen künftig dann im GIS-System zur Verfügung stehen werden. Gerade für die wiederkehrenden Straßenbeiträge sei es natürlich wichtig, genau den Zustand der Straßen zu kennen.
 
Auch die Erfassung des Straßenvermögens im Zuge der Doppik (Doppelte Buchführung) sei noch nicht ganz optimal umgesetzt. Um das Vermögen in Zukunft fortschreiben zu können, seien auch hier noch Ausbesserungen notwendig, räumte Brunner ein.
 
Weiteren Bedarf stellte der Bürgermeister im Bereich der Altersdatierung der Beleuchtungskörper fest. So plant die Gemeinde demnächst ihre Natriumdampflampen durch moderne LEDs zu ersetzen. In der Vergangenheit seien jedoch Alter, Austausch und Zustand nicht ausreichend dokumentiert worden, was nun Entscheidungen schwer mache. „Am liebsten würde ich natürlich die ältesten Lampen als erstes ersetzen, aber ich weiß momentan nicht, wo die ältesten Lampen sind,“  beschrieb Brunner den Ist-Zustand. Deshalb sei es auch besonders wichtig, den jetzigen Austausch für die Zukunft vernünftig zu dokumentieren. Auch Tieben sah hierin eine „klassische GIS-Aufgabe“, die heute dank webbasiertem GIS mit dem Tablet im Gelände einfach nachzuholen sei.
 
Brunner bestätigte, dass das Geoinformationssystem vor allem seit es das schnelle Internet in der Gemeinde Wettenberg gebe, immer wichtiger werde: „Das ist fantastisch, seit dem mache ich jeden Morgen schon mal vorsorglich das GIS auf, weil ich denke, dass brauche ich heute garantiert.“

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